Harry Quintana - Vom Wohlstand verwahrlost songtext (lyrics)

[Harry Quintana - Vom Wohlstand verwahrlost songtext lyrics]

Ich bin grade aufgestanden
Doch es kommt mir fast so vor
Als ob der Tag sich schon dem Ende neigt
Ich setz mich auf mein Sofa
An den Händen klebt der Schweiß von Wochen
Doch die Bong steht schon bereit
Dort wo sie gestern stand
Da wird sie morgen auch noch sein
Wenigstens mal eine Konstante in mei'm Life
Denk ich mir mit einem Lächeln und
Pump mir den Schädel rein
Der erste Topf ist halt der beste
Einfach wunderschön
Weil man irgendwie noch spürt
Dass man irgendwie noch lebt
Ich lehn' mich kurz zurück
Nehm den MP3-Player belle and Sebastian
Halt so depressiver Scheiß
Der TV läuft parallel
Doch der Ton ist abgedreht
Ich will einfach sichergehen


Dass sich hier irgendwas bewegt
Okay, ab in die Küche
Ich kämpf mich durch den Raum
Die Müslischalen sind am schimmeln
Doch das registrier' ich kaum
Denn das Ziel meiner Begierde
Ist im Kühlschrank
Ich mach mir ein Bier auf
Weil es dafür nie zu früh ist
Und auch grade so gemütlich

Vom Wohlstand verwahrlost, vom Leben gefickt
Ich hab keinerlei Probleme
Denn das einzige bin ich zu viel Geld
Um zu verhungern und zu stolz um zu krepieren
Manchmal wär' ich gerne dumm wie
Ein leeres Blatt Papier

Okay, wie geht es weiter? Ich
Check erstmal meine E-Mails
Eine alte Freundin schreibt mir
Dass sie mich mal wieder sehen will
Wenn sie mich hier sehen könnt'
Glaub ich das ma' eher nich'
Schreib ich Ihr zurück und lach'
Dann über meinen eigenen Witz
Das Lachen reflektiert an den
Wänden meines Zimmers ich bekomm kurz Angst
Ob da etwa jemand vor der Tür ist
Nich' wirklich
Außer meinem Dealer schaut hier niemand
Vorbei und auch der packt's dann
Oftmals auch gleich wieder
Der is' wohl angewidert und ich kann
Ihm das nich' übel nehmen
Außerdem haben wir nichts zu bereden
Dass is' auch okay
Ich sauf das letzte Bier
Es ist mittlerweile drei
Kurz zum Netto an der Ecke
Jedes Mal der selbe Scheiß
Jogginghose an, Selbstwertgefühl abgestreift
Ich greif mir 4, 5 Bier
Obwohl das nicht lange reicht
An der Kasse angekommen, ständig dieser Blick
Nächstes Mal kauf' ich wo anders ein
Da kennen die mich nicht
Zurück in die Wohnung
Jetzt bin ich in Sicherheit
Niemand will was von mir wissen
Ich steh zwischen Raum und Zeit
Ich schieb' mir ne Pizza rein
Mein Körper ist das schon gewohnt
Wichsen könnt' ich auch mal wieder, naja
Obwohl ich nehme den Controller
Leg' mich wieder auf die Couch
Etwas später seh' ich
Wie auf einmal tiefer schwarzer Rauch
Aus dem Nebenzimmer austritt
Doch ich nehm das ganz gelassen
Irgendwie wird irgendjemand
Irgendwas dagegen machen
Und so atme ich den Qualm in die Lungen
Bis sie platzen
Und hör' meine Mutter sagen: "Junge
Werd' erwachsen!"

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