Morlockk Dilemma, Hiob - Der Stein songtext (lyrics)

[Morlockk Dilemma, Hiob - Der Stein songtext lyrics]

"Diese Erde ist wie ein Spiegel
Ich blicke hinein und erkenne mich
Ich erschrecke vor mir
Ich spüre Widerwillen gegen mich
Und das Leben die Menschen sind mir
Immer gleichgültig gewesen
Ich gehöre nicht mehr zu ihrer Gemeinschaft
Ich lebe nicht mehr in der wirklichen Welt
Warum kann ich Gott nicht töten in mir?
Warum lebt er gegen meinen
Willen weiter in mir?
Warum demütigt er mich weiter?
Ich habe ihn verflucht
Ich möchte ihn aus mir herausreißen
Warum bleibt er trotzdem?
Warum verhöhnt sie mich, diese Gestalt
Mit der ich nicht fertig
Werde? Hörst du mich?"

Er zwängt das Leben durch eine kleine Klappe
Mein Herz schlug das erste Mal
Irgendwann im Januar '81
Es liegt eingebettet zwischen
Rippen und Fleisch
Und pumpt dir den Schmerz durch
Die Kapillaren wie flüssiges Blei
Denn ab und zu verirrt sich
Das Glück in sein Reich
Verschwindet wieder, zerdrückt es entzwei
Ich hab' es in einen Käfig
Gesperrt und den Schlüssel verschluckt
Und fühlte mich gut
Spürte ich nichts in der Brust
Ich hab' es mit Downern gedrosselt
Ließ es den Alk zirkulier'n
Und es pumpte die Wut durch
Den Hals in die Stirn
Denn jeder Abschied schlägt 'ne Kerbe hinein
Und du härtest es ab, bis es sich anfühlt
Als wär' es ein Stein
Die Erde dreht sich und somit
Kommen die Jahre ins Land
Und irgendwann hält es nur noch
An den Narben zusamm' doch wenn du glaubst
Du hast endlich genug von
Der Scheiße geschluckt
Beginnt er wieder zu pumpen dieser
Stein in der Brust

Hörst du? Er pocht!
Ob du schläfst oder wachst
Ob du weinst oder lachst
Der Stein schlägt dir den Takt er pocht!
Ob du liebst oder hasst
Ob du stehst oder fällst
Er weckt dich tief in der Nacht er pocht!


So kam der Tag der Tat es fiel der Entschluss
Ich schnitt ein Loch in mein
Shirt und rasierte die Brust
Die Zimmerwände tanzten umher vom
Flackern des Kerzenlichts
Ich nahm die Geflügelschere mir
Machten die Schmerzen nichts
Es verstummte der Schrei ich griff
In die Wunde hinein und ich hielt in meinen
Händen diesen pumpenden Stein
Ich betrachtete seine prachtvolle Form
Und spürte die Schläge schwächer werden
Bis mein Lachen gefror
Dennoch fühlt' ich mich glücklich ohne
Die Last der Gefühle
Und sperrte den Stein hinter
Die Scheiben der Plastikvitrine
Die Farben vergilbten alles egal!
Ich fühlte mich frei
Doch dann streifte ich ihr wallendes Haar
Ich traf eine Göttin in der Schlange vorm Amt
Ein Traum in Solariumbraun
Die Wangen verbrannt
Die Jugendsünde im Wagen
Schiebend, Joggingjacke, t-Shirt und Jeans
Eine Prinzessin der Hartz-4-Dynastie!
Ihre Finger vergilbt vom Tabakrauch
Die Strähnen orange
Doch jedes Wort von ihren
Lippen war Sirenengesang
Ich starrte sie an, trat an sie 'ran
Nahm ihre Hand nahm sie nach Haus'
Befreite sie von ihrem Armutsgewand
Ich nahm sie auf der Matratze im
Flur - das volle Programm
Doch hielten wir inne
Als es im Zimmer zu poltern begann
Die Vitrine in Scherben, mein Kopf wurde heiß
Denn auf dem Teppich ein zerbrochener
Stein in pochenden Teil'n

Hörst du? Er pocht!
Ob du schläfst oder wachst
Ob du weinst oder lachst
Der Stein schlägt dir den Takt er pocht!
Ob du liebst oder hasst
Ob du stehst oder fällst
Er weckt dich tief in der Nacht er pocht!

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