Hannes Wader - Die gute Tat songtext (lyrics)

[Hannes Wader - Die gute Tat songtext lyrics]

Bei schönem Wetter lehne ich oft
Über dem Brückengeländer am Fluss
Ich war auch da, als die alte Frau beim
Entenfüttern mit einem Fuß
An der glit'schigen Uferwand
Ins Rutschen geriet und im Wasser verschwand!
Schnell riss ich Hemd und Hose herunter
Rannte eilig am Ufer entlang
Um zur Stelle zu sein noch ehe die
Alte hilflos vor meinen Augen ertrank!

Schon standen viele Leute herum
Und lobten meine Entschlossenheit!
Trotzdem meinten sie
Heutzutage sei so 'ne Rettung
Doch eine Kleinigkeit
Denn durch Beatmung von Mund zu Mund
Würden selbst Halbtote wieder gesund!
Längst war ich getaucht und
Hatte die Frau bei
Den Harren gepackt und mit Mühe geborgen
Und dachte, was jetzt noch getan werden muss
Können auch And're besorgen!

Doch so sind die Leute
Nicht einer wollte der Alten
Den Lebenskuss geben aus Furcht
Jemand würde Klage wegen
Mumienschändung erheben! Sie meinten
Bei mir käm' es nicht so drauf an
Und ich sei für so was der richtige Mann!
Ich weigerte mich
Da drohte man mir die Alte wieder
Ins Wasser zu schmeißen –
Da gab ich nach, kniff die
Augen zu und beschloss
Mich zusammenzureißen

Es war mal ein Prinz
Der konnte aus Kröten Jungfrauen
Machen mit einem Kuss
Doch nach meinem Kuss, lag dort unverändert
Die hässliche Alte aus dem Fluss
Als ich sah, dass sie wieder zu atmen begann
Trat ich beruhigt den Heimweg an –
In der Zeitung las ich am andern Tag
Die alte Dame sei aufgewacht
Und habe für mich, ihren Retter
Gleich ein besonderes Testament gemacht!

In meiner Freude hab' ich zu
Früh meinen Beruf aufgegeben
So zäh wie sie ist
Wird mich die Alte am Ende noch überleben!
Sie wird immer jünger, denn dann und wann
Lädt sie mich ein und malt sich an –
Dem mach ich ein Ende
Ich weiß auch schon wo – ich
Kenn einen tiefen einsamen See
An dem ich manchmal bei schönem Wetter
Mir ihr zum Entenfüttern geh'

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