Hannes Wader - Monika songtext (lyrics)

[Hannes Wader - Monika songtext lyrics]

Zu einer Zeit, in der ich sehr allein war, so
Ohne einen Menschen, schaffte ich
Mir ein Schwein an, das ich Monika nannte
Ich stellte es auf meinem Balkon unter
Und fütterte es mit Abfällen
Die ich aus den Mülleimern kramte
Das Tier fraß auch jeden Dreck, machte
Aber gleichzeitig so viel Mist
Dass es schon nach wenigen Wochen bis zum
Hals in der eigenen Jauche steckte!
Um es vor dem Ertrinken zu retten
Setzte ich einen Sessel mitten rein und band
Die Sau mit Stricken darauf fest

Um den Mist nun loszuwerden
Wandte ich mich mit einer Zeitungsanzeige
An die Kleingärtner der Umgebung
Das Interesse dieser Menschen, an
Echtem Schweinedung war riesengroß
Und schon am nächsten Tag standen sie
In Schlangen unter meinem Balkon!
Die Jauche floß in Strömen –
Und manche wollten sogar
Was dafür bezahlen! Irgendwie sprach
Sich das auch herum die Leute grüßten mich
Wesentlich freundlicher als sonst – ich
Wurde jetzt geachtet als ein
Mann, der es versteht
Aus Scheiße Geld zu machen!

Einmal, es war Sommer, die Sau saß draußen
Breitbeinig in ihrem Sessel und sonnte sich
Da hörte ich sie plötzlich aufgeregt grunzen
Ich riss die Balkontür auf und sah noch
Wie sich Frau Klotzkes widerlicher Köter
An ihr zu schaffen machte!
Als ich mich dazwischen werfen wollte
Wurde der Hund plötzlich an
Einem Bindfaden hochgezogen und
Auf dem Balkon über mir sang ein
Haufen frühreifer Kinder: "Eene
Meene, mackel
Die Sau machts's mit 'nem Dackel!"

Durch dieses unfreuliche Erlebnis
Fühlte ich mich
Noch enger an Monika gebunden und
Ich nahm ihren ersten Geburtstag als Anlass
Für eine kleine interne Feier
Es machte ihr auch sichtlich Freude
Sich vorn und hinten von
Mir bedienen zu lassen!
Abends zündete ich eine Kerze an, stellte
Ihr einen Eimer billigen Fusel hin, mir
Selbst eine Flasche Schnaps
Und gemeinsam soffen
Wir eine Weile vor uns hin
Und ich erzählte ihr was von mir

Um unserem Fest nun einen
Besonderen Pfiff zu geben
Legte ich eine heiße Platte auf – und
Das hätte ich nicht tun sollen!
Denn kaum hörte Monika die ersten Töne
Plumpste sie, besoffen wie sie war
Von ihrem Sessel und fing wie
Irrsing an zu toben!
Unfähig mich zu rühren, sah ich
Wie sich der Balkon langsam vornüber neigte
Und dann mit unbeschreiblichem Getöse in
Die Tiefe stürzte, während
Monika, laut gröhlend, mit dem Kopf
Nach unten, in der Astgabel
Einer Platane schaukelte
Die direkt am Hause stand

Ein Jahr ist inzwischen vergangen
Seit Monika wegen Alkoholvergiftung
Notgeschlachtet werden musste
Ich fühle mich schuldig an ihrem Tode und
Habe mich jetzt fast ganz zurückgezogen
Um alles wieder gutzumachen, wollte ich mir
Schon ein neues Schwein anschaffen
Aber der Gedanke daran hat alles
Vergangene wieder in mir aufgerührt!
Stattdessen habe ich mich für
Eine mittelschwere Frau entschieden
Der Balkon ist bereit's repariert
Und frisches Stroh habe ich
Uns auch schon besorgt

Dolmetschen für


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