Reinhard Mey - Alleinflug songtext (lyrics)

[Reinhard Mey - Alleinflug songtext lyrics]

Ich kann mich noch an jenem Vormittag seh'n
In der Frühsommersonne am Hangartor steh'n
Nach dem Hochdecker schielen
Der mir gut bekannt
In der Brise leis' knarrend
Am Vorfeldrand stand
Und dann höre ich sagen, es sei wohl soweit
Und ich rein in die Kiste
Verlier' keine Zeit
Auf dem Rollweg durch's Gras
Das sich im Luftstrom wiegt in die Bahn
Die in flimmerndem Licht vor mir liegt

Der Wind in den Streben
Ein Rütteln, ein Beben dann endlich abheben
Mit einem Mal schweben
Ein Blick auf die Spielzeugwelt unten voraus
Über mir nur die Tiefe des endlosen Blaus
Und eindreh'n und neigen
Ausrollen und steigen in rauschendem Reigen
In sprachlosem Schweigen
Sich winzig zu wissen und zugleich so groß
Erhaben und glücklich und schwerelos
Einen Gedanken lang, einen Augenblick bloß
Ich kam mir beim Abstellen vorm Hangartor
Wie Lindbergh nach seinem Atlantikflug vor
Ich kam seitdem von mancher Reise nach Haus
Aber so stolz wie damals stieg
Ich nie wieder aus
Ich kenn' Himmelhunde zu Haus, in der Luft
Sowas von abgebrüht, sowas von ausgebufft
Aber keinen
Selbst wenn er die Umlaufbahn fliegt
Der zurückdenkt und nicht doch
Glänzende Augen kriegt

Der Wind in den Streben
Ein Rütteln, ein Beben dann endlich abheben
Mit einem Mal schweben
Ein Blick auf die Spielzeugwelt unten voraus
Über mir nur die Tiefe des endlosen Blaus
Und eindreh'n und neigen
Ausrollen und steigen in rauschendem Reigen
In sprachlosem Schweigen
Sich winzig zu wissen und zugleich so groß
Erhaben und glücklich und schwerelos
Einen Gedanken lang, einen Augenblick bloß

Seit dem Tag habe ich
Wohl manche Ölspur gelegt
Ist mir manch' kalte Bö' um die Nase gefegt
Hab' ich grimmig manche
Wetterkarte zerpflückt
Mich in muffigen Flugplatzcafés rumgedrückt
Und doch muss ich nach
Jedem Kondensstreifen seh'n
Mich nach allen Motorengeräuschen umdreh'n
Und bei jedem Start kribbelt
Es doch ganz egal
Zum wievielten Mal, noch wie beim ersten Mal
Der Wind in den Streben
Ein Rütteln, ein Beben dann endlich abheben
Mit einem Mal schweben
Ein Blick auf die Spielzeugwelt unten voraus
Über mir nur die Tiefe des endlosen Blaus
Und eindreh'n und neigen
Ausrollen und steigen in rauschendem Reigen
In sprachlosem Schweigen
Sich winzig zu wissen und zugleich so groß
Erhaben und glücklich und schwerelos
Einen Gedanken lang, einen Augenblick bloß

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