Ernst Busch - Denn Ihr Seid Dumm songtext (lyrics)

[Ernst Busch - Denn Ihr Seid Dumm songtext lyrics]

1946 schreibt Erich Kästner:

Mein erstes Buch
Der Gedichtband "Herz auf Taille"
Erschien 1927 und im
Jahre 1933 wurden meine Bücher in Berlin auf
Dem großen Platz neben der
Staatsoper von einem
Gewissen Herrn Goebells mit
Düster-feierlichen Pomp verbrannt
Vierundzwanzig deutsche Schriftsteller
Die Symbolisch für
Immer ausgetilgt werden sollten
Rief er triumphierend
Beim Namen ich war der Einzige der
Vierundzwanzig der persönlich erschienen war
Um dieser theatralischen Frechheit
Beizuwohnen ich stand vor der Universität
Eingekeilt zwischen Studenten in
SA Uniform, den Blüten der Nation, sah
Uns're Bücher in die zuckenden
Flammen fliegen und
Hörte die schmalzigen Tiraden des kleinen
Abgefeimten Lügners

(Sieg Heil, Sieg Heil, Sieg Heil, Sieg Heil)
Wir befinden uns auf dem Opernplatz
Unter den Linden Berlin
Die deutsche Studentenschaft Kreis 10
Verbrennt zur Stunde
Auf einem riesigen Scheiterhaufen Schriften
Und Bücher der Unmoral
Und Zersetzung sie hören Feuersprüche
Der Studenten Berlins

Gegen Klassenkampf und Materialismus
Für Volksgemeinschaft und
Idealistische Ehresauffassung
Ich übergebe dem Feuer die Schriften
Von Karl Marx und Kautsky!

Gegen Dekadenz und moralischen
Verfall für Zucht
Und Sitte in Familie und Staat
Ich übergebe dem Feuer die Schriften von
Heinrich Mann und Erich Kästner!

Gegen Frechheit und Anmaßung
Verschlinge, Flamme, auch die Schriften von
Tucholsky und Ossietzky!

Sieg Heil, Sieg Heil, Sieg Heil

Denn heute gehört uns Deutschland
Und Morgen die ganze Welt
Wir werden weiter marschieren

Ihr und die Dummheit zieht in Viererreihen
In die Kasernen der Vergangenheit
Glaubt nicht, dass wir uns wundern
Wenn ihr schreit denn was ihr denkt und tut
Das ist zum Schreien!

Ihr kommt daher und lasst die Seele kochen
Die Seele kocht, und die Vernunft erfriert
Ihr liebt das Leben erst, wenn ihr marschiert
(Drei, Vier)
Weil dann gesungen wird und nicht gesprochen!
(Es zittern die Morschen Knochen
Der Welt vor dem roten Krieg)

Ihr liebt die Leute, die beim Töten sterben
(Wir werden weiter marschieren)
Und Helden nennt ihr sie nach altem Brauch
Denn ihr seid dumm und böse seid ihr auch
Wer dumm und böse ist, rennt ins Verderben!

Ihr liebt den Hass und wollt
Die Welt dran messen
Ihr werft dem Tier im Menschen Futter hin
Damit es wächst, das Tier tief in euch drin
(Oh, du schöner Westerwald)
Das Tier im Menschen soll
Den Menschen fressen!
(Über deine Höhe pfeift der Wind so kalt)

Ihr möchtet auf den Trümmern Rüben bauen
(Jedoch der kleinste Sonnenschein)
Und Kirchen und Kasernen wie noch nie
Ihr sehnt euch heim zur alten Dynastie
(Es ist so schön Soldat zu sein)
Und möchtet Fide-Kommißbrot kauen!
(Rosemarie)

Ihr wollt die Uhrenzeiger rückwärtsdrehen
Und glaubt, das ändere der Zeiten Lauf
Dreht an der Uhr! Die Zeit hält niemand auf!
Nur eure Uhr wird nicht mehr richtiggehen!

Wie ihr's euch träumt
Wird Deutschland nicht erwachen
Denn ihr seid dumm
Und seid nicht auserwählt!
Die Zeit wird kommen, da man sich erzählt:
Mit diesen Leuten war kein Staat zu machen!

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