Curse - 100 Jahre songtext (lyrics)

[Curse - 100 Jahre songtext lyrics]

Sie wurden vorgewarnt
Und doch war sie nicht bereit
Als die Bomben kam
Vom Wickeltisch die Flucht in den Keller
Das nackte Kind im Arm
Ihr Vater hielt die Mutter, zusammengedrängt
Köpfe abgesenkt für den Moment in dem die
Zerstörung einschlägt in den Zement
Sie hatten vorgesorgt
Vorher Wasser gesammelt in Eimern
Die Badewanne gefüllt damit bis zum Anschlag
Auf einmal der erste Einschlag
Überall nur Sirenen und Erschütterungen
Die dem Jungen in ihren
Armen das Bewusstsein nehmen
Sie entschloss bewusst zu erleben
Sie wusste sie würd noch leben
Um zu sehn wie ihr Sohn erwachsen wird
Harrt sie aus in dem Beben
Auf einmal ist alles ruhig
Die Stille wabert wie Nebel
Sie hört nur sich selber atmen beim
Raus auf die Straße treten
Die Ohren vom Lärm gelähmt muss sie
Lernen den Augen zu trauen
Und das Bild das sich ihr erschließt
Verschließt sie wieder in Trauer
Sie steht versteinert im Hauseingang
Und sieht den Tross von
Den tausenden Menschen
Trauernd und still vorbeiziehn
Am Haus entlang
Sie kann fast niemand erkennen
Denn der Staub der zerbersteten Bauten liegt
Wie ein grauer Schleier auf ihnen
Familien sind getrennt und jeder fragt
Jeden ob er wen kennt
Hinterlässt in den Überresten des
Alten Hauses Hinweise denn
Es könnte sein dass ein Ehemann
Frau und Kinder sucht
So schreibt man "Wir sind bei meiner Tante
Jetzt und es geht uns gut"
Und auch sie sucht nach dem
Mann der ging und verschwand
Irgendwann entstand diese Leere kein Brief
Von ihm kam mehr an
Doch sie zweifelt nicht, dass er lebt
Das Gefühl das die zwei verbindet
Verhindert dass ihre Hoffnung auf
Wiedersehn mit ihm schwindet
Sie nimmt das Kind und fasst kurz den
Entschluss der für sie bestimmt ist
Sie begibt sich auf die Suche im
Wissen dass sie ihn findet

Gott bitte gib uns die Kraft
Um zu ändern was wir
Können und zu akzeptieren, dass
Manche Dinge einfach sind wie sie sind
Und bitte gib uns die Weisheit sodass
Wir sehen was der Unterschied ist

Es war kalt da wo sie ihn hielten
Die fremde Sprache verriet ihn
Verirrt in Feindesgebiet, in Gefangenschaft
Die Hände friern ihm
Es geht ihm nicht mehr so
Schlecht wie zu anfang, er kommt zurecht
Studiert die Strukturen des Orts
Macht mit Zigaretten geschäft
Er ist dankbar dass er noch lebt
Überzeugt dass er überlebt überlegt sich
Wie kann er es schaffen die
Zeit hier zu überstehn
Doch er arrangiert sich mit dem was
Das Schicksal entschied ihm zu geben
Entschied sich gegen die Resignation
Des Willens zu Leben
Man flüstert einander zu
Hin und wieder kommt dieser Zug
Der das viel zu trockene Brot bringt
Und dann die Kranken abholt
Er nimmt seine Chance und versucht
Es davonzukommen auf dem Zug
Mit gefälschten Krankenpapieren, es
War schwierig, doch das bekommt man schon
Die Fahrt ist ungewiss
Wohin bringt man sie jetzt
Seine Hoffnungen im falschen Krankenbett
Kreisen ums Lazarett
Doch er weiss es kann anders
Kommen bei dem Schicksal
Was weiss man schon
Doch sein Wille bleibt ungebrochen
Und unter uns: manchmal reicht das schon

Ihr ganzes Leben war geprägt von
Gedanken an andere Menschen
Sie hat es geliebt zu helfen mit Lachen
Worten und Händen in ihrer Geduld lag Trost
Für Familie und Fremde
Und keine Reue für Hilfe
Auch wenn sie sich selbst verdrängte
Auf dem Sterbebett
Die Schmerzen verschlimmert noch
Durch die Qual nicht nur selbst zu leiden
Sondern auch den anderen zur Last zu fallen
Doch die Liebe die sie einst gab
Kam zurück zu ihr jeden Tag
Und das Schicksal ist manchmal seltsam
Denn als sie fortging im Schlaf
Hat sie ein letztes mal getan
Was ihr so sehr am Herzen lag
Die Familie, die sie so sehr liebt vereint
Wenn auch an ihrem Grab

Fast ein ganzes Jahrhundert Leben
Zu leben erscheint gigantisch
Und im Gesicht dieses Mannes
Ist Geschichte verankert
Die Falten, die Kaligraphie seiner Chronik
Und wenn er lächelt
Dann funkeln die Augen schelmisch unter
Brauen die fast weg sind
Seine Frau ist von ihm gegangen und er
Hofft man siehts ihm nicht an
Denn als Oberhaupt der Familie zählt
Für ihn Würde als Mann
Doch allein und still mit sich selbst
Weiss er sein Elan ist gegangen
Manchmal steht er gar nicht erst auf und
Wenn dann zieht er sich nicht an
Und wenn die Familie ihn fragt
Dann kaschiert er Schmerzen mit Scherzen
Er lacht bis die Tränen kommen, wie ironisch
Beides von Herzen
Sein immenser Erfahrungsschatz
Er spricht weiser mit jedem Wort
Doch um alles leichter zu machen
Beschränkt er sich auf Humor
100 Jahre kommen ihm so vor
Wie veronnene Tränen beim Lachen
Denn er weiss es ist Zeit zu
Gehen doch was kann man machen
Umringt von Fotografien seiner Kinder
Enkel und deren Kinder
Weiss er auf wunderschöne Weise bleibt
Auch er für immer

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