Ferris MC - Zur Erinnerung 2020 songtext (lyrics)

[Ferris MC - Zur Erinnerung 2020 songtext lyrics]

Yeah, ah

Wir lernten uns beide kennen
Als wir ins gleiche Tagesheim kamen
Wir wurden die besten Freunde im
Alter von neun Jahren
Mit zehn war Blutsbrüderschaft angesagt
Wir schworen uns den ganzen Kinderscheiß
Und hielten uns klüger als
Die gesamte Nachbarschaft
Mein Stiefvater 'n Alkoholiker
Wir hatten immer was zum Saufen
Nеugierde war alles, was wir brauchtеn
Die Umstände machten aus uns das
Was wir wurden
Die Pädagogen machten meiner Mutter Sorgen
Ich sei verzogen und verdorben
Wir glänzten durch Schulschwänzen und
Dachten nicht an Morgen
Mit zwölf wären wir für
Teresa Orlowski gestorben
Wir chillten mit den älteren
Angebern und Proleten
Meist arbeit'sloses Pack mit
'nem verlebtem Erfahrungsschatz
"Schaut euch die Leute an
Mit denen ihr abhängt" hat Mutti gepredigt
"Sonst hat sich eure Zukunft eher
Früher als später erledigt"
Unwichtig, wir wollten wissen
Wie Zigaretten mit Hasch schmecken
Wie kann man lautlos Autos auf-
Und in Häuser einbrechen
Für uns wars normal, dass
Wir immer mehr wollten
Was wir nicht durften
Deshalb haben wir uns weniger gefreut
Als wir dreizehn wurden
Wir waren zu zweit und halbstark
Wir gingen durch dick und dünn
Und Betonplätze waren unser Freizeitpark
Ich hätte nie gedacht, dass es einmal endet
Durch dich muss ich erfahren
Dass sich jedes Blatt auch wendet
Wir können nicht mehr teilen
Was ist und einmal war
Die Erinnerung an dich nehm' ich
Mit in mein Grab
Wir hätten nie gedacht, dass es einmal endet
Wir mussten erfahren
Dass sich jedes Blatt auch wendet
Wir können nicht mehr teilen
Was ist und einmal war
Die Erinnerung an dich nehm' ich
Mit in mein Grab

Seine Eltern krepierten beim Autounfall
Da war er grad drei
Seitdem wächst er bei Oma auf
Die lebt lieber in den Tag hinein
Zu alt um ihm was zu verbieten
Zu schwach um ihn anzuschreien
Das bisschen Rente und Kindergeld vom Staat
War für zwei viel zu klein
Jede Schwierigkeit schweißt uns zusammen
Wie siamesische Zwillinge
Zwei Kiddiepunks, zwei Gesellschaftsunfähige
Was kann man tun, außer Amoksaufen
Fahrradkleber schnüffeln
Läden beklauen, weil die Bullen
Nix tun können, wenn sie uns erwischen
Uns kamen Ideen zu Hauf
Ohne Respekt vorm Gesetz
Und jeder Benz von 'nem Bonz'
Wurd' in Brand gesetzt
Grenzen und Limit's sind uns fremd
Wir kennen noch keine
Diesen Sommer wollen wir alles
Ausprobieren und übertreiben
Die Türsteher vor 'ner Disco schenken
Nur 'nem Ausweis Beachtung
Die passenden Zahlen stimmen durch
Steuermarken von 'ner Kippenpackung
Logisch will man älter sein
Wir waren Spätzünder, wild, ungeduldig
Kurz vor vierzehn und immer noch unschuldig
Wir liebten tanzen im Strobo und Schwarzlicht
Pogo bei Punkkonzerten und
Saufmusik in Kellerpartys
Geld, Essen, Kleidung, es gab nix
Was wir nicht teilten
Niemand konnte dieser Freundschaft
Das Wasser reichen
Ich hätte nie gedacht, dass es einmal endet
Durch dich muss ich erfahren
Dass sich jedes Blatt auch wendet
Wir können nicht mehr teilen
Was ist und einmal war
Die Erinnerung an dich nehm' ich
Mit in mein Grab
Wir hätten nie gedacht, dass es einmal endet
Wir mussten erfahren
Dass sich jedes Blatt auch wendet
Wir können nicht mehr teilen
Was ist und einmal war
Die Erinnerung an dich nehm' ich
Mit in mein Grab

Ist nicht viel, was übrig blieb
Außer dieses Lied wir sind zu weit gegangen
Sind zu weit gekommen
Und am Ziel wurde uns dafür alles genommen

Der illegale Scheiß rächt sich
Wird sogar mir bewusst ich frag' mich oft
Ob jede Lebensgeschichte so
Tragisch enden muss
Erst blieb er mit fünfzehn
Hängen durch schlechte Noten
Dann blieb er hängen auf schlechten
Drogen und erlitt Angstpsychosen
Man sperrte ihn in die Geschlossene
Von allein kam er nicht runter
Zerbrachen das Kind in ihm
Stopften es voll mit Psychopharmaka
Sein Gesicht aufgequollen
Reaktionen zehnmal langsamer
Sie rissen alles was er
War komplett auseinander
Die Chemietherapie hat all
Seine Wahrnehmungen geraubt
Er ließ sich helfen, es ging nicht voran
Deswegen gab er sich auf das Fass lief über
Als seine Oma an Altersschwäche starb
Tabletten, Therapeuten und mein
Besuch, das wars, was er besaß
Sie flickten das Desaster halb zusammen
Und ab in die Freiheit
Er sah mit achtzehn aus wie vierzig
Fiel zurück in die Vergangenheit
Er fand keinen Anschluss
Er schaffte keinen Schulabschluss
In seinen Augen schien wohl alles ruiniert
Frei zum Abschuss
Außer ihm hat's keiner geahnt oder gewusst
Eines Nachts ging er auf die Autobahn
Gesteuert von all seinem Frust
'n Tag später durft' ich
In der Zeitung lesen, was geschah
Neunzehnjähriger ließ sich von
'nem Zehntonner überfahren
Ich hätte nie gedacht, dass es einmal endet
Durch dich muss ich erfahren
Dass sich jedes Blatt auch wendet
Wir können nicht mehr teilen
Was ist und einmal war
Die Erinnerung an dich nehm' ich
Mit in mein Grab
Wir hätten nie gedacht, dass es einmal endet
Wir mussten erfahren
Dass sich jedes Blatt auch wendet
Wir können nicht mehr teilen
Was ist und einmal war
Die Erinnerung an dich nehm' ich
Mit in mein Grab

Ist nicht viel, was übrig blieb
Außer dieses Lied wir sind zu weit gegangen
Sind zu weit gekommen
Und am Ziel wurde uns dafür alles genommen

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