Franz Josef Degenhardt - Santacher songtext (lyrics)
[Franz Josef Degenhardt - Santacher songtext lyrics]
Wir zieh'n nach Santacher!
Komm, Geliebte, komm!
Wir nehmen unsre Träume mit
Und bau'n uns eine Hütte
Aus Silbergras und Ried
Ich fang' uns Fische mit der Hand
Wir laufen nackt durch unser Land
Und lieben uns im heißen Sand
Und lachen uns um den Verstand –
Komm mit nach Santacher!
Nein, Geliebte nein nicht im ersten Jahr!
Nein, Geliebte, nein!
Im nächsten Jahr sind wir schon fett
Ertrinken stumm und traurig
In uns'rem Ehebett
Und ich bestelle brav ein Feld
Wir schreiten Arm in Arm, gequält
Mit schmalen Lippen zähl'n wir Geld
Und träumen von der großen Welt –
Und nicht von Santacher!
Ja, Geliebte, ja ich bleibe hier bei Dir!
Ja, Geliebte, ja!
Nimm diesen Ring und wein nicht mehr
Sieh diese grüne Perle, die ist aus Santacher
Und bald hast Du ein schönes Kind!
Ich schließ' das Fenster vor dem Wind
Bestell' mein Feld und werde blind
Versuch' zu träumen, dass wir sind
Weit weg von Santacher!
Nein, Geliebte, nein
Jetzt ist es schon zu spät!
Nein, Geliebte, nein!
Wir fahr'n nicht mehr nach Santacher
Es zieh'n zu grüne Schleier
Nach dorthin übers Meer!
Geplatze Fische faul'n im Sand
Vermint ist überall das Land
Wer nackt läuft, der ist bald verbrannt
Wer leben will, der braucht Verstand
Heute in Santacher!
Komm, Geliebte komm in unser Santacher!
Komm, Geliebte, komm!
Ich schehnk uns diesen Bungalow
Er ist gedeckt mit Ried und
Silbergras und Stroh –
Vom Sessel aus siehst du die See!
Auf jenen Bergen liegt stets Schnee
Und diese Ruhe stört man nie
Wir sind so alt und brauchen sie
In unserm Santacher!