Georg Kreisler - Die Zweitausend songtext (lyrics)
[Georg Kreisler - Die Zweitausend songtext lyrics]
Meyer nie begegnet –
Doch trotzdem hat er Donnerstag
Das Zeitliche gesegnet! Er war an Millionär
A Hans im Glück in allen Gassen
Und hat von elf Millionen
Mir zweitausend hinterlassen –
Zweitausend ist viel Geld für mich
Zweitausend ist a Sache wo ich seit Jahrn im
Monat hundertfünfunddreißig mache!
Ich sollte jubeln und mich freun
Mit'm unverhofften Segen –
Jedoch ich überleg und hör
Nicht auf zu überlegen:
Wenn ich's anleg, lauern vielerlei Gefahren!
Wenn ich's spare
Wird ma sogn: "Wos braucht er sparen?"
Wenn ich's ausgeb
Wird ma sogn: "A Verschwender!
Er hat ka Weib, er hat ka Haus
Und gibt es aus!"
Bin ich hungrig und ich kauf'mer was zu Essen
Wird ma sogn: "Er denkt
Immer nur ans Fressen!"
Wenn mir kalt ist und ich
Kauf mir einen Mantel
Werden alle sogn: "Was braucht der Schmock
An neuen Rock?"
Und sollte ich mein Rosele
Zur Gattin jetzt bekommen
Werdn alle sogn: "Ohne Geld hätt
Sie ihn nie genommen!"
Und mache ich Karriere jetzt und
Hab ich was erreicht
Werden alle sogn: "Kunststück! Wenn man erbt
Dann ist es leicht!"
Kauf ich Aktien
Wird'ma sogn: "Er ist bestechlich!"
Mach ich Urlaub
Wird'ma sogn: "Er ist gebrechlich!"
Wenn ich's herschenk
Wird'ma sogn: "Er is meschugge!"
Und das is wahr, ich arbeit schwer –
Was schenk ich's her?
Geh ich trinken
Wird'ma sogn: "So gewehnlich!"
Hab ich Weiber
Wird'ma sogn: "Das schaut ihm ähnlich!"
Mach ich gor nichts
Wird'ma sognn: "Er is geizig!"
Und kauf ich Bücher und studier –
Wer glaubt das mir?
Und sollte ich ins Ausland gehn
Um dort was zu probieren
Dann lässt man an der Grenze
Mich bestimmt noch arretieren
Man bringt mich zwar ins Dorf zurück
Sobald ich es erklär –
Doch alle Leute zeigen auf mich
No und peinlich ist das sehr!
Darum bin ich gestern Abend ausgerissen
Und hab alles in den Fluss hinabgeschmissen
Ohne Zögern, ohne Tränen, ohne Reue!
Es machte platsch und schwamm ums Eck –
Jetzt is es weg!
Vielleicht wird irgend jemand glücklich
Mit dem Dreck!