Prezident - Ein Toast songtext (lyrics)
[Prezident - Ein Toast songtext lyrics]
Bleibt ihr noch zum Essen?
Und dann bleiben sie tatsächlich
Werfen sich in Schale
Nehmen Platz an seinem Esstisch
Hätt' der Herr des Hauses jetzt
So gar nicht mit gerechnet
Aber macht schon etwas her jetzt wo
Die Tafel hübsch gedeckt ist
Das Hochgewürgte köstlich angerichtet und
So schmeckt es die Atmosphäre festlich
Der Anlass nebensächlich
Und ab Aperol ergötzt man sich
An sattsam wiederholten Anekdoten
So sehr ausgeschmückt
Knapp vor glatt gelogen
Man amüsiert sich prächtig
Zu fortgeschritt'ner Stunde macht
Die Forderung nach
Einer Rede die illustre Runde
Der Gastgeber erhebt sich
Wie es allgemeiner Wunsch ist
Setzt an zu einem Toast
Und sagt irgendwas profundes
Er bittet um Verzeihung
Denn die Soß' war etwas klumpig
Währenddessen läuft ihm Blut aus
Ein paar aufgegangenen Wunden
Das Tischtuch färbt sich dunkel
Seine Stimme ebenfalls
Noch zeugen seine Worte vom
Noch immer regen Geist
Die Stimme überschlägt sich
Doch der Inhalt fehlerfrei
Beredtes Schweigen
Irgendjemand reicht irgendwem das Salz
Sein Augenpaar verdreht sich
Er behält die Fähigkeit
Pointiert zu formulieren
Bis zum Schluss der Rede bei
Aus dem Rinnsal wurde mehr
Und mehr ein Schwall
Der käsebleiche Herr des Hauses
Sucht vergeblich Halt
Räumt den Tisch ab beim Versuch
Das Dessert verteilt
Auf dem roten Teppich neben
Seinem unbelebten Leib
Zehn von zehn ohne jeden Zweifel jedenfalls
Gratuliert man gegenseitig
Zum Dabeigewesensein bleib noch eine Weile
Denn es wird Kaffee gereicht
Der Kopf des Tisches leer
Die Leiche wird allmählich kalt
Man redet über ihn und was
Von seinem Leben bleibt
Durchaus auch ein wenig streitend
Wer ihm denn am nächsten sei
Jeder Einzelne sich sehend als
Die in die Ewigkeit
Verlängerte Momentaufnahme ephemeren Seins
So sitzen sie bis heute
Über dem verwesten Fleisch
Herrschen mit nie angefochtener Befehlsgewalt
Aber kein Problem soweit
Denn um fair zu sein und
Ehrlich war das alles
Hier schon immer ihres sehr
Viel mehr als seins