Tim Fischer - Der Weihnachtsmann auf der Reeperbahn songtext (lyrics)

[Tim Fischer - Der Weihnachtsmann auf der Reeperbahn songtext lyrics]

Jim brachte Lilli die Karte von Schanghai
Und zwei Dutzend selbstgepflückte Rosen
Denn so machen's die Matrosen
Dann ging er schleunigst zur kleinen Romarei
Und haute ihr eine in die Fresse –
Damit sie ihn nicht vergesse
Jedoch am Weihnachtsabend da war's
Ihm erst bewusst und, ach
Ein schwerer Seufzer kam
Aus seiner Seemannsbrust
Er stand allein auf Wache
Wie das nun mal geschieht
Und komponierte rasch dies kleine Lied:

"Auch auf der Reeperbahn steht dann und wann
Ein Weihnachtsmann
Der blickt dich lächelnd an in alter Frische
Jedoch am Ozean
Da sieht man keinen Weihnachtsmann
Nur Sturm und Steuermann und fade Fische
Ja, ja, die Weihnacht an Bord


Ist doch nie wie das Weihnachtsfest zu Haus'
Man blickt nach Süd und nach Nord
Und nach Ost und nach West und – damit aus
Dann wischt sich Jedermann
Die Tränen fort so gut er kann
Ihm fehlt der Weihnachtsmann
Auf der Reeperbahn"

Jim schloss bald Freundschaft mit
Einer schönen Maid
Die Jedermann kannte in Kalkutta
Denn ihr Herz war weich wie Butta
Und eines Abends, da sprach er: "Es ist Zeit
Ich weiß doch, dein Herz ist weich wie Watte
Komm mit mir in meine Matte!"
Jedoch die Maid, die sagte:
"Das ist doch nicht dein Ernst!
Da du kein Geld hast, muss ich bitten
Dass du dich entfernst!"
Doch als er weiter drauf bestand
Denn er war frech
Sprach sie zu ihm: "Mein Liebling
Du hast Pech

Ja, auf der Reeperbahn steht dann und wann
Ein Weihnachtsmann mit einem Vollbart an
Ich kann's mir denken
Es friert ihn jämmerlich
Er lächelt zwar so gut er kann
Jedoch er denkt nicht dran
Dir was zu schenken
Warum soll ich dir was schenken?
Euer Weihnachtsmann ist auch nicht sozial!
Und wir sind Moslems und
Buddhisten in Kalkutta
Uns ist Weihnachten egal
Du hast bei mir kein Glück drum geh zurück
Ich fleh dich an zu deinem Weihnachtsmann
Auf der Reeperbahn"

Jim wurde alt und das silberweiße Haar
Floss ihm über die Stirne herunter
Und er kam schon nirgends unter
Sah ihn ein Käpt'n, dann sagte der sogar:
"Also Jim, du lebst noch!" in der Regel
Denn ein Käpt'n ist ein Flegel
Jim kroch schon halb verhungert
Entlang der Reeperbahn
Doch eine Maid aus Travemünde
Nahm sich seiner an
Sie nahm ihn mit zu sich nach Hause im Galopp
Und sie verschaffte ihm 'nen feinen Job

Ja auf der Reeperbahn steht dann und wann
Ein Weihnachtsmann und heut' weiß Jedermann
Dass das der Jim ist
Ja, ja, zehn Jahr' vorher am weiten Meer
Da war er wer und heute lächelt er –
Wenn das nicht schlimm ist
Er träumt von manch fernen Hafen
Von Schiffbruch, von Ebbe und von Flut
Am liebsten ginge er schlafen:
Ja, die in Kalkutta, die haben's jetzt gut –
So geht es momentan
Dem guten alten Weihnachtsmann
Seht ihn euch gründlich an –
Auf der Reeperbahn

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