Julia Engelmann - Für meine Mutter songtext (lyrics)
[Julia Engelmann - Für meine Mutter songtext lyrics]
Dass ich lieber schweige
Denn wie sagt man alles das
Was jemand einem bedeutet?
Aber weil die Tage
Oft so schnell an uns vorbei gehen
Will ich nicht mehr warten
Darum vielleicht lieber heute:
Auch, wenn ich mal nicht da bin
Und auch wenn nicht alles einfach ist
Sollst du einfach wissen
Dass du immer meine Heimat bist
Ich stehe mit gepacktem Koffern
Vor dir in der Tür
Ja, ich habe alles, Fragen, Hoffnung
Und ein Bild von dir
Weggehen, das heißt hin zu etwas
Und nicht weg von hier
Doch warum, wenn sich etwas ändert
Habe ich Angst, was zu verlieren?
So streift mein Blick ein kleines Stück
Durch Roggen, Mohn und Löwenzahn
Ich reise in der Zeit zurück
Zum Sommer als ob es eben war
Als ich mit meiner Wange
Dir zum Bauchnabel nur reich'
Und beim Umarmen fühle
Wie du ausatmest und ein
Dass ich sorglos, voller Brombeerflecken
Barfuß in der Sonne rennend
Meine Welt entdecke
Zwischen Haus, Garten und Teich
Ich weiß noch:
Einmal, es ist Frühlingswetter
Landet zwischen Fliederblättern
Drüben unterm Waldrandsonnenflutlicht
Ein Marienkäfer schüchtern
Auf meinem Zeigefinger
Flüsternd hauch ich: "Bleib für immer"
Denn er ist mein Alter
Und er kann Loopings so wie Riesenräder
Alles, was ich mir gewünscht hab
Ist auf einmal da
Ich beschließe, mich zu kümmern
Sicher, jeden Tag
Ich bau ihm ein Glas als Zimmer
Ich pflücke fleißig Gras zum Füttern
Plan bereit's das Überwintern
Als du zu mir sagst:
Niemandem gehört die Wiese
Nichts davon ist deins
Er hat Flügel, um zu fliegen
Also lass ihn frei
Siehst du, sagt du, das ist Liebe
Was du liebst, das lässt du ziehen
Und gehört’s zu dir, dann kehrt
Es eines Tages heim"
Mein Blick folgt ihm
Zum Horizont und Wiesenende
Während ich ein bisschen ihn vermissend
Noch an Liebe denke
Einmal, als du eines Abends für mich singst
Merke ich, wie warm das klingt:
Winde wehen, Schiffe gehen
Weit ins ferne Land als das Lied zu Ende ist
Und du meine Hände nimmst
Wirft die Nachttischlampe bunte Bilder
An die Wand:
Sterne und Raketen schweben über die Tapete
Werden größer, kleiner, drehen sich
Tauchen auf und wieder ein
"Siehst du den Planeten?", fragst du
"Das ist, wo wie leben
Und genau so reisen wir zwei auch
Durch Raum und Zeit"
Ich träume mit Blick auf Leuchtaufkleber
Unter meiner Decke liegend
Noch, wie wir durch Wolken
Bis ins Weltall um die Wette fliegen
So kehre ich jetzt zurück zur Tür
Rieche Roggen, Mohn und Löwenzahn
Und fühle noch das Glück in mir
Vom Sommer und wie schön es war
Hier bei Haus und Teich und Garten
Ist nicht alles mehr wie früher
Denn ich gehe dir beim Umarmen
Bis zur Wange oder drüber
Es spiegeln deine Augen
Jetzt die Weite und das Licht
"Hier bin ich zu Hause"
Denke ich leise und mein' dich
Auch wenn ich mal nicht da bin
Und auch wenn nicht alles einfach ist
Sollst du einfach wissen
Dass du immer meine Heimat bist
Wir sind uns ähnlich, nicht identisch
Unsere Leben unzertrennlich
Sind doch jeweils eigene Menschen
Dabei waren wir mal eins
Manchmal bringt uns das an Grenzen
Ich finde, das ist verständlich
Doch ich will dich nie verletzten
Und wenn doch, dann tut es mir leid
Ich kann dich in mir erkennen
In der Stimme, meinen Händen
Und in allem, was ich denke
Auf dem Flug durch Raum und Zeit
Und für all deine Geschenke
All die Wärme, das Verständnis
Danke ich dir so unendlich
Ich will nur, dass du das weißt
Auch wenn ich mal nicht da bin
Und auch wenn nicht alles einfach ist
Sollst du einfach wissen
Dass du immer mein Heimat bist
Ich geh mit gepackten Koffern
Du stehst in der Tür
Ich hab alles, Fragen, Hoffnung
Und ein Bild von dir
Ich geh jetzt hin zu etwas
Deshalb weg von hier
Dass sich etwas ändert
Heißt nicht immer auch verlieren
Dein Blick folgt mir
Zum Horizont und Wiesenende
Während ich ein bisschen dich
Vermissend an so vieles denke
Mein Blick bei dir
Ich trete übers Wiesenende
Es stimmt, du bist der Grund für alles
Was ich über Liebe denke