Private Paul - Manege frei songtext (lyrics)

[Private Paul - Manege frei songtext lyrics]

Ich dreh' die Schminkedose auf und
Tauch' den Pinsel ein
Das hab' ich immer schon
Gebraucht und es war immer leicht
Hinter dem Clownsgesicht ein
Mensch zu bleiben
Auch wenn der Mensch dahinter sich
Nur noch selten zeigt
Eine Hälfte lacht, eine Hälfte weint
Beide so überzeichnet
Dass es fremd erscheint
Es fällt mir so beängstigend leicht
Dieses Zelt ist mein Gefängnis bis
Ans Ende der Zeit
Seit Jahren wart' ich auf den Abend, an
Dem ich groß auf dem Plakat steh'
An dem ich Star bin
Viele kamen zu uns und viele gingen wieder
Das Leben ist wechselhaft als Bühnenspieler
Mal ist die Kasse voll
Mal sind die Plätze leer


Beide Male gibst du alles
Es verletzt so sehr man merkt erst am Ende
Wie schnell die Zeit vergeht
Aber die Show muss weitergeh'n

Treten sie näher, meine Damen und Herr'n
Ein Wahnsinns-Spektakel für Groß und Klein
Sowas haben sie noch nie geseh'n
Der Zirkus der Kuriositäten, Manege frei!
Artisten, Zauberer, Clowns
Ein Wahnsinns-Spektakel für Groß und Klein
Sie werden ihren Augen nicht trau'n
Der Zirkus der Kuriositäten, Manege frei!

Ich sitz' im Warteraum, heut ist mein Tag
Ich glaub', da draußen weiß keiner
Wie sehr sowas einem den Atem raubt
Noch ein paar Minuten, dann bin ich dran
Mein Programm ist für immer fest
In mein Hirn gebrannt
Ich hab' Jahrelang geübt
Damit jetzt alles läuft
Und ich mein Publikum auf
Gar keinen Fall enttäusch'
Ich werd' angesagt, jetzt bin ich dran
Jetzt darf nix mehr schief' geh'n
Von diesem Tag hängt alles ab

Treten sie näher, meine Damen und Herr'n
Ein Wahnsinns-Spektakel für Groß und Klein
Sowas haben sie noch nie geseh'n
Der Zirkus der Kuriositäten, Manege frei!
Artisten, Zauberer, Clowns
Ein Wahnsinns-Spektakel für Groß und Klein
Sie werden ihren Augen nicht trau'n
Der Zirkus der Kuriositäten, Manege frei!

Ich tret' ins Licht und bin geblendet
Zum ersten Mal zittern meine Hände
Obwohl ich's tausend mal gemacht
Habe und kenne aber heute ist die Nacht
In der alles sich verändert
Die Luft ist heiß in der
Manege und der Boden staubt
Und jeder Centimeter stinkt nach totem Traum
Die Show beginnt
Ich spür' die Blicke auf der Haut
Was ich heute hier zeige
Hat noch niemand sich getraut
Eine Show, die so von Herzem, wie keine
Ich leide auf dem Drahtseil
Denn ich bin alleine
Das Scheinwerferlicht ist eine Welt für sich
Was die Menschen über mich denken
Erkenn ich nicht so läuft die Show ab
Wie ich sie geprobt hab'
Seit ich dem Job hab', Monat für Monat
Dann wird es Zeit für das große Finale
Worauf sie alle warten
Auf den Höhepunkt des ganzen Abends
Ich hol' den Strick aus einer Kiste
Raus und halt' ihn hoch
Zeig', dass er keine Attrappe ist
Und die Masse tobt
Ich binde den Knoten theatralisch
Dass klar ist, dass das
Was ich gleich zeige, kein Spaß ist
Und als ich die Schlinge um mein'n Hals ziehe
Empfinde ich nichts anderes als Liebe
Eine Liebe, die mein Antrieb war
Und mir Hoffnung gegeben hat
In all den Jahr'n
Dieser Lohn für jeden Drahtseilakt
Damit ich ein paar Zeil'n Quatsch
Für mein'n Grabstein hab'
Ich geb' das Zeichen und
Das Seil wird angehoben
Meine Beine heben ab
Ganz ohne Netz und falschen Boden
Die Kehle schnürt sich zu
Mir bleibt die Luft weg
Es ist nicht leicht, aber ich weiß
Es muss jetzt
Mit ausgestreckten Armen erhebe ich mich
Aus dem Kegel des Lichts
Hinauf ins ewige Nichts
Und da häng' ich nun in der Mitte des Zeltes
Über dem Licht in der bitteren Kälte
Und als die Scheinwerfer die
Augen nicht mehr blenden
Seh' ich zum ersten mal nach
Draußen in die Menge
Oder das, von dem ich mal dachte
Dass es 'ne Menge wär'
Denn in Wirklichkeit sind die meisten
Plätze und Ränge leer
In der ersten Reihe ein Kind
Das einen Becher wirft
Während mein Herzschlag langsam
Immer schwächer wird
Ein paar sind klatschend aufgestanden
Ein paar sind aufgestanden und raus gegangen
Als ich die Augen schließe
Verklingt der letzte Ton
Das Licht geht aus, perfekte Show

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