Reinhard Mey - Maskerade songtext (lyrics)

[Reinhard Mey - Maskerade songtext lyrics]

Harlekin ist in sein Festkleid geschlüpft
Und es glitzern die Flittern
Wenn er tänzelt und hüpft
Und die Menge am Straßenrand jubelt entzückt
Wenn dem dürren Gerippe
Ein Handstand missglückt
Und im Taumeln verliert er das Gleichgewicht
Und die Maske vor
Seinem zerschund'nen Gesicht
Und die Menge schwenkt Fähnchen
Aus buntem Papier
Isst Bockwurst, Pommes-Frites
Trinkt Cola und Bier

Halb sieben, halb sieben hinkt Kaspar daher
Mit einem Arm nur, präsentiert das Gewehr
Halb sieben
Und strauchelt und fällt bei halb acht
Und die johlende Menge hat Tränen gelacht
Und er ruft
Ob ihm denn niemand aufhelfen will


Doch es hört keiner zu
Und dann liegt er ganz still
Auf dem Pflaster
Das vor seinen Augen verschwimmt
In dem Duft von gebrannten Mandeln und Zimt
Auf Krücken gestützt zieht Zwerg Nase vorbei
Wenn er taumelt, dann funkeln die Orden dabei
Und er trägt eine Pappnase vor dem Gesicht –
Dass er seine im Krieg verlor
Merkt man jetzt nicht
Eulenspiegel, der Spaßmacher
Kommt ganz zuletzt
Narrenkappe und Kleid sind
Mit Glöckchen besetzt
Und es klingelt und klirrt
Wenn das Fieber ihn packt
Und Zwerg Nase schlägt mit
Seinen Krücken den Takt

Der Krieg ist gewonnen
Geschlagen die Schlacht
Und die trunkene Menge singt
Schunkelt und lacht
Und schließt sich dann gröhlend
Dem Siegeszug an
Auch die Blaskapelle verstummt irgendwann
Nur ein kalter Wind fegt den Paradeplatz leer
Und weht Fähnchen und Pappbecher
Staub vor sich her
Und läßt Bierdosen scheppernd im
Reigen sich dreh'n
Wenn's am schönsten ist, Freunde
Da soll man halt geh'n!

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