Konstantin Wecker - Ich singe, weil ich ein Lied hab' songtext (lyrics)

[Konstantin Wecker - Ich singe, weil ich ein Lied hab' songtext lyrics]

Er war Sänger, wie andere Bäcker
Oder Handelsvertreter sind
Er verkaufte sehr gut, denn er hielt sich
An die Sonne, den Mond und den Wind
Seine Welt war so herrlich gerade –
Seine Hemden so weiß und so rein
Und er sang sich, ganz ohne zu zögern
In die Seele des Volkes hinein

Doch ganz plötzlich befiel ihn das Singen
Wie einen ein Fieber befällt
So als hätte sich irgendwas in ihm
Gegen ihn gestellt –
So als hätte sich seine Stimme
Über ihn hergemacht
Und das stumme Gestammel des Sängers
Plötzlich zum Schweigen gebracht!

Ich singe, weil ich ein Lied hab'
Nicht, weil es euch gefällt!
Ich singe, weil ich ein Lied hab'


Nicht, weil ihr's bei mir bestellt!
Ich singe, weil ich ein Lied hab'!

Es gab viele, die hatten bis dato
Ihr tägliches Brot an ihm
Und sie sahen die Sangesmaschine
Aus ihren Fängen entfliehen
Und die Mädchen verließen den Sänger
Und der Ruhm stieg dem nächsten ins Haupt
Und es wurde ihm einfach alles
Was früher für ihn war, geraubt!

Und so trug man den Sänger zu Grabe
Und ein neuer stieg lächelnd ins Land –
Er verkaufte sehr gut, denn er hatte
Sich besser in der Hand!
Nur von weitem und etwas verschwommen
Schon zu leise, um noch zu besteh'n
Sucht ein Lied sein Recht zu bekommen
Denn man kann es schon nicht mehr versteh'n!

Ich singe, weil ich ein Lied hab'
Nicht, weil es euch gefällt!
Ich singe, weil ich ein Lied hab'
Nicht, weil ihr's bei mir bestellt!
Ich singe, weil ich ein Lied hab'
Nicht weil ihr mich dafür entlohnt!
Ich singe, weil ich ein Lied hab'
Und keiner, keiner
Keiner wird von mir geschont!
Ich singe, weil ich ein Lied hab'!

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