Thees Uhlmann - Weiße Knöchel songtext (lyrics)
[Thees Uhlmann - Weiße Knöchel songtext lyrics]
Wind und Schnee
In Fußgängerzonen Wahlkampf für die SPD
Der Wind verfängt sich im Wahlkampfprogramm
Und der reichste Mann der Stadt
Sieht ihn mitleidig an
Der Irre der Stadt redet auf ihn ein
Und das wird für heute der Einzige sein
Später klappt er dann den roten Schirm
Zusammen verstaut Broschüren im Kofferraum
Und zieht von Dannen
Auf Kohle geboren und mit Schulden gelebt
Quält er sich im Stau über den Ruhrschnellweg
Dies ist seine Wiege und dies wird sein Grab
Am D&W Autocenter fährt er dann ab
Weiß sind die Knöchel auf seinen Händen
Rot ist der Backstein von den Häuserwändern
In der Reihenhaussiedlung am Rande der Stadt
Hat er Dinge gesehen
Die kein Anderer gesehen hat
Grün ist das Blatt auf dem dunkelen Fluss
Und das Blatt wird schwimmen
Weil das Blatt schwimmen muss
Wer nicht an Zufälle glaubt
Hat das Glück nicht verdient
Sagt ein Genosse
Der neben ihm am Tresen lehnt
Der Spielautomat singt sein einziges Lied
Das von der Lüge handelt, dass es Glück gibt
Er trinkt aus und zahlt und
Schlägt den Kragen nach oben
Wolken haben sich im Sturm
Vor den Mond geschoben
Es riecht nach Herbst, es ist Mitte August
Er denkt: "Ich bin ein Land
Und das Leben ein Fluss"
In der Küche brennt noch Licht
Und eine Blume verwelkt
Auf der Fensterbank und er denkt:
"Das Feld ist bestellt
Die wird Ernte wird hart
Denn der Acker ist alt"
Der Sommer ist zu Ende und
Der Herbst wird kalt
Er massiert die weißen Knöchel
Mit der anderen Hand
Sieht die alten Urlaubfotos kleben der Wand
Auf dem Küchentisch ein Zettel
Und die Wohnung ist leer
"Ich habe alles versucht
Aber es geht nicht mehr"