Angizia - Ein Sangerleben - Welch Wunderbarer Nachtgesang? songtext (lyrics)
[Angizia - Ein Sangerleben - Welch Wunderbarer Nachtgesang? songtext lyrics]
Szenen in eigenwilligen
Zeittlich voneinander unabhangigigen
Monologen wer, der gleich als Saugling
Den Windeln schon entwich, mit
Haargeschwachtem Kopfe und bloss gentrankten
Junglingsbacken dem Halse
Schon als Heimat stimmlicher Gewander das
Kleine Beet an tief verseuchten
Sangesblumen stahl, wer, der wagend
Stand am Jagestrum, derKnie an Knie
Vorm Kranze schmollt
Und klagend fragt: ward
Totgeglaubt ein Liedlein
Ward ewig mewiner Stimmer Band? Ob
Feuer hitzt das totenfleisch, ob's
Herzlein endet nicht im Takte
Der Sanger sei der Regenguss der unsren
Sprachverwohnten Geisteszeit
Der Schauer mud erblitzer Boden und Wecker
Halbverseuchter Stimmenkrauter? Man nehme
Bloss den Ritter, wie weg er
Kreuzt mit Schmmelblut und Glechgewand
In all den hochgeschnellten Zugen
Er tat uns Hymnen in das Land
Liess eines Mannes Sange wie Sternlein bald
Vergolden, liess eines Mannes Sange wie Engel
Kreisen am Gewolb! Man nehme
Bloss den Jager, den Schlager und den Knecht
Sei's dass vonn all des
Haltstuch schnoden schlingen ein
Schonling kann entweichen, sei in jedem
Beet der Liedblumlein die
Nachtigall versteck! So kehrte ich Lavater's
Rucken und schwand in schaurig
Alten Wolkenschwingen, den, den er mir hat
Beschrieben ich sucht im Zanglein schon von
Berg und Tal ein leidgebornes
Luftlein ich nahm der Berge Kluft ob
Er es konnt wie jen Quidenus'
Stimmlein, Quidenus ward der Nam' des
Gold bestaubten Kehlchens ich fand
Im Bilderbuch der Talesmitte erst bat ich
Dunkel um stumm Nachtlein's End
Und fleht' ums true vergebne Platzlein ich
Braucht um all mein lieblich
Augpupill fur ein paar Stunden zuzudecken
Dann von Baumeskron schon Zeit
Entfernt ich schlich in Grasse Fried und End
Um stets mud Fuss im
Schlummer gelber Blumlein zu versenken den
Schlaf ich hab' ertraumt musst
Enden noch vor Traumesbild
Und's Traumlein kam mit Hand und Ruf jen'
Geliebter Sangesflechte blickt erst
Ich aufs Gewolb, blickt schliesslich
Auf all Astres' End
Ob's Lerchlein mir begleit
Ein Traumgefuhl doch
Schien's als ward in all der meinen
Mude der Sanger Quidenus erwacht
Seiner Halsesmitt' gab Laut und Ton
In schon versteckten Sternen, den
Traum ich plant' zu haben hat
Er bestimmt gehabt ach Stimmlein, ihr
Magneten, ihr Glocken des Planeten
Welch Schwere Klange risen mich aus
Unschuldsvollem Schlummer
Dacht einst ich abgeschlossen bleibt die
Geisterwelt, und Tranen suhnen Wachtraum's
Schmerze doch Schmerz mit
Halbverfrornem Herze ist lange noch
Kein kalter Kuss, mit Lippen blau
Wie Tumpeleis
Mit Augen klein wie Bratkartoffel
Kehrt ich dann Quidenus'
Haupt, liess Ohren weiter wachen
Und starb mit leisen, flauen Sangen
Quidenus, hockend nock im Moor, schien
Tage's Lichte zu ermuden, mit
Mannlich lautem Stimmelin ward er mit
Schlafes Bettlein bald vereint
Unverfroren frat ein ich
In Liedblumlein's Beet
Verhellt mir Morgensonn' den Blatterpfag
Nach stolz verwachter Nacht schnellt
Hoch ich ins geland, zog endlich heim
Um fortan nachtlich wach zu bleiben!