Angizia - Zügellos songtext (lyrics)

[Angizia - Zügellos songtext lyrics]

Schmerz durchbohrt den Körper, beschaulich
Schön, so kalt
Doch gut die Schreie sind so leis’
Am Ende bleibt
Nur Wut, nur Wut da rinnt Blut, Blut tropft
Leis’, üppig, doch sacht ich hab’den Mut
Ich
Hab’die Macht vernarbt ist auch mein Herz
Dort sitzt der große Schmerz
So unscheinbar versteckt und von niemandem

Entdeckt er tut es immer wieder, tiefer
Stück für
Stück, ja geht auf beiden Knien nieder
Kein Weg führt ihn von hier
Zurück er lebt am steilen
Grund und malt den Toten selige
Fratzen auf den Mund
Es ist soweit der Knecht stimmt just ein
Irres Liedchen an und lockt die
Meute aus der Stille der finstere Gesell



Stapft zuvor noch kleine Schritte
In die Scheune vor zur Mitte und
Jagt der Magd von hinten seine
Gabel ins Gerippe er zieht sie
Raus, kein Schrei, kein Ton, und
Führt die satte Gabel dann, dem
Rot bedeckten Schlund entlang
Hinein in Herz und Darm schnee und Blut, das
Macht sich gut die Magd, sie
War, doch ist nicht mehr und Anatol
Der Knecht, er zieht die Dirne

Gar nicht schwer, zu ihrem eignen
Totenmal es war noch finster, ruhig und fahl
Der Gesell, er schleicht und schleicht voran
Und tänzelt nun den Hof entlang
Vorbei an Holz und
Dreck, hinüber in den Schober
Welch hinterlistiges Versteck den
Feisten Bauern, den das irre Lied geweckt
Ihn hat er seine Gabel wütend
In den Wanst gesteckt

In Winters Prunk, zu ruhiger Zeit
Zeigt sich nun die Macht
Der Grausamkeit der feiste
Bauer kriecht mit letzter Kraft hinaus und
Süßt den Schnee mit Blut und
Graus er schaut dem finsteren
Gesell noch einmal ins Gesicht
Und schreckt kurz auf
Ja schreit: "Du? Warum du?
Du bist mein Gericht?"

Auch dem Bauern hat der Knecht, fast
Schon in den Tod vernarrt
Sein eignes Grab gescharrt die Magd
Und nun der feiste
Bauer: Nur zwei Kreuze sind von Dauer anatol
Er fühlt sich wohl und stellt das goldne
Grammophon aufs erste Grab
Als wär es Schuberts eign’ner Thron
Mit einem Tuch aus hofes Stall
Putzt der Clown den Trichter völlig
Kahl in düstrer Nacht, wo viel geschieht

Hört man jetzt ein Schubertlied
Der finstere Gesell
Er wird nun richtig zügellos
Und beschließt, das Leben auf den Höfen
Seiner steten Unbeirrtheit wegen
Für alle Zeiten brach zu
Legen er hetzt hinauf zum Hof
Huscht die Treppen rauf ins
Schlafgemach und sticht
In Greis, in Weib und Kind

Und zu Schubertlied und Wind im harschen
Sturm des frühen Morgens zerrt er
Dann vier Leichen fort aus ihren Betten
Vor die Türe ihres Hofes, bemalt die Lippen
Füllt die Gräber
Deckt sie zu mit Holz und Stein
Und steckt in jedes ihrer Gräber
Ein schweres Holzkreuz rein hier am
Hof ist keine Sünde mehr

Da geht ein Riss durch Winters Pracht
Und reißt die Stimmen fort
Es geht ein Riss durch diese Nacht
Und wetzt das Blut zum Mord

Nur ein karger Schrei und
Das Leben fliegt vorbei
Es zappelt wild an Wogen und frei

Zügellos bin ich frei in deiner Pracht
Nun wird ein Riss zu Abgrunds Spalt
Und bündelt Weh und Schmerz
Es geht ein Riss durch diesen Wald
Und flutet klagend Herz

Nur ein letzter Tanz und das
Leben schwelgt im Glanz
Hoheit'svoll spür‘ich angst

Tief dringt mein Speer in
Ein blutgetränktes Meer
Die Magd kasteit sich wund und leer

Zügellos bin ich frei in Winters Pracht
Süß das Blut strömt aus in Wogen
Stück für Stück dem Tod gesogen
Borstig Tann, so trüb und klamm
Mich fängt dein Kleid
Du zündest meinen Drang

Tief dringt mein Speer
Als hört ich Schwall und Beben
In dies verdorbene Meer! Kein
Zaudern wird es geben
Die Magd! Der Bauer! Der Greis! Der Knecht!
Mein Weg ist selbstgerecht
Ich lebe meinen Zorn
Ich hab‘den Mut und spür‘die Macht
Kein Tod geht mir verloren

Nur ein karger Schrei und
Das Leben fliegt vorbei
Es zappelt wild an Wogen und frei

Zügellos bin ich frei in deiner Pracht
Zügellos zügellos zügellos zügellos
Zügellos jag‘ich die Sünden aus dem Tann
Zügellos zieht mich der Wald in seinen Bann

Ich hab‘den Mut ich hab‘die Macht
Ich hab‘die Wucht in mir entfacht

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